Klinische Neuropsychologie
Das Behandlungsangebot richtet sich an Menschen mit erworbener Hirnschädigung oder Erkrankung des Gehirns, wie z.B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, entzündliche Hirnerkrankungen (MS, Enzephalitis) oder mit Zustand nach operativen Eingriffen am Gehirn (z.B. Entfernung eines Hirntumors). Folgen solcher Verletzungen und Erkrankungen des Gehirns umfassen Beeinträchtigungen der kognitiven Leistungsfähigkeit, der emotionalen Funktionen sowie des Verhaltens wie z.B.:
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme
- Wahrnehmungsstörungen
- Gedächtnis- und Orientierungsprobleme
- Probleme beim Planen und Problemlösen
- Depressivität, Stimmungsschwankungen
- Ängste
- reduzierter Antrieb
- Reizbarkeit, Impulsivität
- unangemessenes Sozialverhalten
- eingeschränkte Störungswahrnehmung
Neuropsychologische Therapie wurde als Psychotherapiemethode für die Diagnosegruppe F0 nach ICD-10 (hirnorganische psychische Störungen) anerkannt. Siehe dazu die Neuropsychologie Richtlinie
Nach einem Erstgespräch zum gegenseitigen Kennenlernen steht zunächst die Diagnostik, also das Erfassen bestehender Beeinträchtigungen und daraus resultierender Probleme im Alltag im Vordergrund. Im Anschluss daran werden gemeinsam Behandlungsziele festgelegt, aus denen sich der Behandlungsplan und die einzelnen Behandlungsschritte ableiten: neben gezielter kognitiver Therapie (z.B. am PC) geht es hierbei meist um die Erarbeitung von Kompensationsstrategien, um trotz bestehender Einschränkungen den Alltag bewältigen zu können und sich in der neuen Lebenssituation zurecht zu finden. Da diese Einschränkungen und Veränderungen sehr häufig seelische Belastung mit sich bringen, ist psychotherapeutische Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung ebenfalls ein wesentliches therapeutisches Element. Auch die Angehörigen stellen die kognitiven, emotionalen oder verhaltensbezogenen Veränderungen beim Betroffenen vor große Herausforderungen, daher ist die Beratung und Begleitung der Angehörigen ein weiterer Bestandteil der Behandlung.